Frauengesundheit

Behandlung der Reizblase

Wie hilft Botox bei einer Überaktiven Blase?

Botox oder Botulinumtoxin ist ein sehr effektives Medikament zur Behandlung der Reizblase. Die Symptome dabei sind insbesondere das häufige Wasserlassen, der nicht unterdrückbare Harndrang und der Urinverlust auf dem Weg zur Toilette.

Viele kennen Botox eher aus der Schönheitschirurgie, aber auch in der Urologie verwenden wir Botox schon seit über 15 Jahren. Als wir Anfang der 2000er Jahre als eines von sehr wenigen Zentren in Deutschland mit dieser Behandlung begonnen haben, gab es kaum Hoffnung auf eine Zulassung von Botox in der Urologie. Seit einigen Jahren ist Botox nun auch für die Behandlung der Harninkontinenz in der Urologie offiziell zugelassen.

 

Das Ziel der Botoxbehandlung ist es, Ihnen die Kontrolle über Ihre Blase zurückzugeben und Ihnen so ein normales Leben ohne den ständigen Gedanken an das Wasserlassen zu ermöglichen.

Die Wirkung von Botox ist so, dass es die Übererregbarkeit der Blase unterdrückt, indem es an der Schnittstelle von Nerv zu Blase eingreift. Auch wenn viele Frauen etwas Angst vor Botox – das ja ursprünglich ein Nervengift ist – haben, wissen wir aus langjährigen Erfahrungen, dass es ein sicheres Verfahren ist. Unter bestimmten Umständen kann es dazu kommen, dass die Blase nach dem Eingriff nicht vollständig leer wird. Das ist in einem gewissen Rahmen akzeptabel, kann aber manchmal dazu führen, dass über einige Zeit ein Selbstkatheterismus notwendig wird.

Die Risiken sind aber tragbar, wenn die Patientinnen dadurch wieder die Gewalt über ihre Blase bekommen.

„Wir haben an der Urologie am Ring seit mehr als 10 Jahren Erfahrung mit der urologischen Botoxtherapie.“

Dr. Marc Birkhahn

Was passiert bei einer Botoxinjektion?

Wir in der Urologie am Ring führen die Botoxtherapie der Blase in einer speziellen Form der örtlichen Betäubung ohne Notwendigkeit einer Vollnarkose oder Rückenmarksnarkose durch. Hierzu wird 30 Minuten vor dem Eingriff eine spezielle Betäubungslösung in die Blase eingebracht. Dann erfolgt im Rahmen einer Blasenspiegelung das Injizieren des Wirkstoffs. Dabei sticht Dr. Birkhahn oder Dr. Gralla mit einer feinen Nadel an 20 verschiedenen Stellen von Innen über einen Zugang wie bei einer Blasenspiegelung in den Blasenmuskel hinein. Unter direkter Sicht wird eine genau definierte, kleine Menge von Botox in den Muskel eingespritzt. Sie merken dabei allenfalls einen kleinen Pieks beim Einstich. Nach dem Eingriff wird die Blase entleert und Sie können wenn es Ihnen gut geht direkt wieder nach hause. In den Folgetagen und Wochen erfolgen Kontrollen. Bei vielen Patientinnen setzt die Besserung sofort sein, zum Teil dauert es aber bis zu 4 Wochen.

Die Wirkung von Botox hält 6-9 Monate an. Der Abfall der Wirkung ist ein schleichender Prozess – das heißt es gibt gegen Ende der Wirkung mal bessere mal schlechtere Tage – sodass bei den meisten Patienten eine erneute Gabe etwa jährlich erfolgen muss. Es gibt mittlerweile viele Studien, die nachweisen, dass diese erneute Wirkung auch über Jahre immer wieder einsetzt.

Kostenübernahme von Botox-Injektionen in die Blase

Über einige Jahre hinweg, war es schwierig, die Kassen zu überzeugen, die Kosten der Botoxtherapie zu übernehmen. Dies hat sich glücklicherweise geändert! Bis auf die Zuzahlungen der Rezeptgebühr zahlen Sie als Patientin weder für das über 400 Euro teure Medikament noch für Operation selbst. Dies ist sicher eine tolle Entwicklung in letzter Zeit für viele Patientinnen.

„Bei der richtigen Patientin oder dem richtigen Patienten ist die Botoxtherapie für die Blase sehr wirkungsvoll.“

Dr. Oliver Gralla

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